Eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 130 km/h auf Deutschlands Autobahnen – eine sinnvolle Maßnahme in Sachen „Klimaschutz“ und „Verkehrssicherheit“ oder eine zu massive Einschränkung der „freien Fahrt für freie Bürger“? Nach zahlreichen Debatten ist noch immer kein Konsens gefunden. Etwa 70 Prozent des deutschen Autobahnnetzes ist nach wie vor ohne Geschwindigkeitsbegrenzung befahrbar – auch, wenn Baustellen und das stetig ansteigende Verkehrsaufkommen subjektiv ein anderes Bild vermitteln.

Mitte Februar 2020 war in der großen Koalition ein Vorschlag des Umweltausschusses für ein bundesweites, generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen vom Bundesrat abgelehnt worden und fand keine Mehrheit in der Länderkammer. Fakt ist: Laut einer Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) überschreiten etwa 60 Prozent der Autofahrer die Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h ohnehin nicht. 15 Prozent der Verkehrsteilnehmer pendeln sich bei 130 bis 140 km/h ein und nur 25 Prozent fahren schneller als Tempo 140.
Ein möglicher Lösungsansatz: Umfassende wissenschaftliche Studien nach sachlichen Gesichtspunkten sind in dieser Frage zweifellos gefordert und könnten den nötigen Aufschluss bringen, um eine belastbare Entscheidungsgrundlage zu liefern. In einer Umfrage unter ADAC-Mitgliedern am Anfang des Jahres hatten sich rund 50 Prozent der Befragten gegen ein Tempolimit ausgesprochen, während 45 Prozent dafür waren.