Stressiger Termindruck, kilometerlange Staus, ein Leben zwischen Rasthof und Führerhaus – LKW-Fahrer haben einen der härtesten Jobs, den man sich vorstellen kann. Rund 800.000 LKWs sind derzeit auf deutschen Straßen unterwegs und die Zahl nimmt stetig zu.

Jedoch ist es für LKW-Fahrer nicht immer ohne weiteres einfach, die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten von 45 Minuten alle viereinhalb Stunden und eine elfstündige Ruhezeit innerhalb von 24 Stunden einzuhalten. Denn deutschlandweit sind Parkplätze für LKWs Mangelware. Laut Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) fehlen aktuell bis zu 40.000 Lkw-Stellplätze – Tendenz steigend. Die Konsequenz der Parkplatznot: Das Ausweichen auf illegale Halteplätze, Parken in zweiter Reihe, auf dem Standstreifen, direkt in der Autobahnausfahrt oder die Pausenzeiten werden schlichtweg übergangen und die Fahrt fortgesetzt – mit oftmals dramatischen Folgen, denn Übermüdungserscheinungen sind ein enormes Risikopotenzial für Verkehrsunfälle.
Ein vielversprechender Lösungsansatz: Die Einführung digitaler Systeme, welche nicht nur die Einhaltung der Ruhe- und Pausenzeiten der Fahrer kontrollieren, sondern auch bereits vor Fahrtantritt über freie Parkmöglichkeiten informieren und sich in die Routenplanung integrieren lassen. Denkbar sind zudem eigens entwickelte Buchungs-Apps für Raststättenplätze oder Gewerbegebiete, die nachts frei stehen und von den LKW-Fahrern für ihre Ruhepausen genutzt werden könnten. Ein kostenintensiver Ausbau der Infrastruktur für den Logistik-Verkehr wird in jedem Fall langfristig unausweichlich sein, damit sich der Stellplatzmangel in den kommenden Jahren nicht noch weiter verschärft.