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Auf wilder Brautschau

Wem die große, wahre Liebe begegnet, für den gibt’s kein Halten mehr... Dies gilt nicht nur für uns Menschen, sondern auch für die tierischen Bewohner unserer einheimischen Wälder. Jedes Jahr im Frühjahr und im Herbst begeben sich Elch, Reh und Co. regelmäßig auf die Suche nach dem perfekten Herzenspartner, mit Vorliebe in der Abenddämmerung – und bringen durch ihr unkontrolliertes Überqueren der Landstraßen nicht nur sich selbst, sondern leider auch die Autofahrer in große Gefahr.

Wo die Liebe hinfällt...

Laut Statistiken kamen allein in den Jahren 2019 und 2020 knapp 200.000 Rehe, darunter 3.060 Rothirsche, bei Wildunfällen ums Leben. Zudem verunglückten rund 3.000 Kraftfahrer durch Kollisionen mit Wild, von denen 584 Menschen schwer verletzt wurden und 12 Menschen im Zusammenhang mit Wildunfällen verstarben. Auch immer mehr liebestolle, vierhüfige „Gigolos“ aus den benachbarten Ländern Osteuropas finden den Weg immer häufiger in deutsche Wälder: So hatte erst vor einigen Wochen ein polnischer Elch für großes mediales Aufsehen gesorgt, der mit dem Smartphone dabei beobachtet wurde, wie er parallel zu einer Landstraße im rasanten Galopp auf dem Weg zu seiner „wilden Brautschau“ war.

Langsam, vorsichtig & bremsbereit

Auch, wenn im Rahmen der Unfallforschung in den vergangenen Jahren bereits versucht wurde, durch akustische Signale, optische Reflektoren und das Aufstellen von Wildwechselschildern, Wildunfälle zu vermeiden, so blieben dennoch sämtliche Maßnahmen ohne jedes wirksame, nachhaltige Ergebnis. Die einzige Möglichkeit, um einen Aufprall mit straßenkreuzendem Wild zu verhindern, ist demnach höchste Vorsicht bei abendlichen Fahrten über Land walten zu lassen und vorausschauend zu fahren – insbesondere am Rande von Wiesen, Feldern und Wäldern sowie speziell in den Monaten Oktober und November, in der Zeit zwischen 5.00 und 8.00 Uhr morgens sowie am Abend zwischen 17:00 und 0:00 Uhr. Dann gilt es ganz besonders, die Geschwindigkeit zu drosseln und jederzeit bremsbereit zu sein. Kommt es zu einer Begegnung mit einem Wildtier, sollte man sofort das Fernlicht abblenden und hupen.

Ist es dennoch zu einer Kollision mit Wild gekommen, gelten folgende Verhaltenstipps:

1. Sicherung der Unfallstelle durch Einschalten der Warnblinklichtanlage und Aufstellen des Warndreiecks.

2. Anruf bei der Polizei und Schilderung des Unfallhergangs.

3. Fotografische Dokumentation des Unfallorts für die Schadensmeldung bei der Versicherung.

4. Ausstellung einer Wildunfallbescheinigung durch die Polizei, den Förster oder den Jagdpächter.